Beschreibung
Die Kraft der Worte übersetzen, nicht nur ihren Sinn – diese Aufgabe stellt sich Henri Meschonnic, wenn er die Bibel aus dem Hebräischen neu übersetzt. Warum es dabei um Ethik und Politik geht und warum die Fragen, die sich daraus ergeben, alle und jeden angehen, zeigt Meschonnic in diesem einflussreichen Buch, das in der Übersetzung von Beatrice Costa und unter Mitwirkung von Vera Viehöver und Hans Lösener erstmals auf Deutsch erscheint.
Übersetzen ist eine durch und durch ethische und politische Angelegenheit, denn hier treten Vorstellungen und Konzepte zutage, mit denen Sprache gedacht wird. Es macht einen Unterschied, ob man beim Übersetzen vom Modell des Zeichens ausgeht, von den Kategorien von Form und Inhalt, Wort und Sinn, Ausgangssprache und Zielsprache, oder ob der Rhythmus im Text, die Sprechbewegung in der Schrift, die Körperlichkeit und Stimmlichkeit der Rede in der Übersetzung hörbar bleibt. Dazu muss nicht nur das Übersetzen neu und anders gedacht werden, sondern das Sprachdenken insgesamt. An die Stelle der hermeneutischen Übersetzung tritt bei Meschonnic deshalb eine poetische Übersetzungspraxis, die auf das hört, was ein Text als
sprachlicher Akt macht. Ethik und Poetik zusammendenken, um die Politik des Übersetzens und alle Formen des Politischen in der Sprache zu verändern – nicht mehr und nicht weniger steht auf dem Spiel.
Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Hans Lösener und Vera Viehöver.
Produkttyp:
Paperback / softback
Autor:
Henri Meschonnic
Veröffentlicht am:
Juli 2021
Verlag:
Matthes & Seitz Berlin
Seitenanzhl:
256
Sprache:
ger
Buchpreisbindung:
Ja
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